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F - Korsika
Die am häufigsten gepflanzte Rotweinrebe ist mit über einem Fünftel der bestockten Fläche der Nielluccio, in Italien als Sangiovese bekannt. Diese Weinrebe liefert auf Korsika üblicherweise einen recht kraftvollen Wein mit viel Tannin. Mit einer entsprechenden Kellertechnik können hieraus jedoch auch fruchtige und geschmeidige Weine erzeugt werden.
Ganz anders hingegen sieht es mit dem Wein aus dem viel seltener angebauten Sciacarello aus. Dieser Wein erscheint hellrot, recht elegant und mit einem ausgesprochen würzigen und pfeffrigen Aroma. Die beiden Reben ergänzen einander ideal und werden in manchen Gegenden auf Korsika auch miteinander verschnitten.
Korsika kann auf eine lange Weinbautradition im Schatten der Menhire von Filitosa zurückblicken. Schon im Jahr 570 vor Christus kultivierten die Phokäer Reben auf Korsika. Bereits im 16. Jahrhundert wurde von den Genuesen der Grundstock für den Weinbau in der heutigen Form gelegt. Die Anbauflächen liegen entlang der Küste zu Füßen des Gebirges, wobei die Rebflächen im Osten der Insel die besseren Weine liefern.
Aufgrund der langen Zugehörigkieit zu Italien sind auch heute noch viele Reben italienischen Ursprungs. So ist die korsische Niellucciutraube, der italienische Sangiovese und der Malvoisie wird in Italien als Vermentino angebaut. Auch heute noch sehen sich die Korsen weniger als Franzosen, sondern vielmehr als eigenes unabhängiges Volk mit eigener Tradition. Mittlerweile baut man mit Grenache, Syrah oder Merlot aber auch Rebsorten an, die für den Süden Frankreichs typisch sind.
Durch das Rebsortenspektrum und das Klima sind die Weine auch heute etwas Besonderes. Eigenständig, mit einem hohen Aromenpotential sind sie für jeden Weinfreund eine Entdeckung wert.
